18.11. – 25.11.2017 – Du bellst vor dem falschen Baum

VanessaKarre

Samstag 18. November 2017, 19 Uhr
Du bellst vor dem falschen Baum
Arbeiten von Vanessa Karré

Vernissage 18. November 2017, 19 Uhr
Finissage 25. November 2017, 19 Uhr mit Vandalism on stage

Gezeigt werden 60 klein- und mittelformatige Bilder hinter Glas. Es handelt sich um Collagen, die von der Künstlerin Vanessa Karré in Auseinandersetzung mit Texten der Sängerin und Autorin Judith Holofernes erstellt wurden. Die Bilder haben alle Eingang in den Lyrikband „Du bellst vor dem falschen Baum“ gefunden, das im Jahr 2015 im Tropen Verlag erschienen ist.

Das Thema sind durchgängig Tiere und das Verhältnis von uns Menschen zu ihnen. Angesprochen werden einzelne Haus-, Nutz- oder Wildtiere der unterschiedlichsten Gattungen, von großen Säugetieren bis zu winzigen Parasiten, schöne und hässliche, angenehme und unangenehme.

Vanessa Karré hat eine Bildtechnik gewählt, die sich auf ungewöhnliche Weise bereits produktionsästhetisch mit dem Gegenstand des menschlichen Blicks auf das Tier auseinandersetzt. Die Collage bietet die Möglichkeit, unterschiedliche Materialien, Quellen und Genres gleichzeitig nebeneinanderzusetzen und divergierende, teils sogar widersprüchliche Kriterien und Qualitäten zu kombinieren. Mit dieser Strategie fängt die Künstlerin die uneinheitlichen und vielfacettierten Vereinnahmungen von Tieren in unserer Kultur ein. Mit Bildausschnitten aus Lexika und wissenschaftlichen Darstellungen, aus medizinischen und zoologischen Illustrationen, touristischen Reiseansichten, aus Zoo und Zirkus, Postkarten, Kochbüchern oder religiösen Idyllen wird klar gemacht, dass es das Tier als solches nicht gibt.

Darüber hinaus bergen Collagen stets das Potential des Unvorhersehbaren. Diesen Aspekt betont die Künstlerin noch, indem sie ausgewiesene Zufallsverfahren einbezieht und mit höchst kontrollierter und virtuoser Zeichenkunst kombiniert. Sie verwendet hierin eine Bandbreite klassischer Illustrationstechniken, die auch der Ausstellung insgesamt Collagencharakter verleiht. Die Beziehung zwischen Kunst und Natur, Beherrschung und Zufall, Gemachtem und Gewordenen reflektiert auf elegante und nicht moralisierende Weise das Verhältnis zwischen Mensch und Tier.

mit freundlicher Unterstützung vom Kulturamt der Stadt Stuttgart